Rufus, Olaf und Chico, drei Hunde, drei Geschichten, 1 Schicksal

Rufus, Olaf und Chico, drei Hunde, drei Geschichten, 1 Schicksal

Rufus wurde bei uns abgegeben, Olaf wurde bei einem Reitturnier aufgefunden, Chico kam ebenfalls als Fundhund zu uns, niemand hat sich für die beiden Letzteren gemeldet, um sie abzuholen.

Chico ist stadtbekannt, 19 Jahre dürfte er mittlerweile alt sein, markant ist sein großer Tumor am Kopf. Er kam am 13.04.2024 als Fundhund zu uns und obwohl auch sein Besitzer sehr bekannt ist und zügig über Chicos Aufenthaltsort informiert wurde, sitzt der betagte Rüde immer noch bei uns und wartet darauf, abgeholt zu werden.

Rufus wurde abgegeben, laut dem Vorbesitzer, weil in der neuen Wohnung keine Hunde erlaubt sind. Der anhängliche, menschenbezogene Rüde war vor allem eines: Umwerfend! Aber nicht wegen seinem tollen Wesen, sondern aufgrund seines üblen Atems, der von einem massiv vereiterten und entzündeten Maul mit ebenso fauligen und eitrigen Zähnen kam. Hätte man hier früh mit regelmäßiger Zahnpflege und Zahnreinigung die Maulhygiene bewahrt, wären dem Yorkshire- Mischling vor allem viele Schmerzen erspart geblieben. Es stellte sich ebenfalls heraus, dass er Bluthochdruck hat und entsprechend Medikamente benötigt.

Seine medizinische Versorgung, auch in Zukunft, wird eine finanzielle Belastung für uns darstellen, alleine die Zahnsanierung wird mehr als 1000,-€ kosten.

Olaf wurde ausgesetzt, er wurde während einem Reitturnier gefunden und trotz mehrstündigem Warten hat sich niemand gefunden, der ihn vermisst. Er ist stark übergewichtig, wiegt mit seinen 16 kg das doppelte, eines normal gewichtigen Mopses. Seine Ohren und Augen waren massiv entzündet (er ist dank Antibiose und Schmerzmitteln auf dem Weg der Besserung), die Krallen viel zu lang, andere gesundheitliche Baustellen sind wahrscheinlich. Laufen kann er kaum 2 Meter. Mittlerweile wissen wir einiges über ihn, er wurde bei Ebay verschenkt, dann wieder weitergegeben, niemand wollte dem netten Rüden ein endgültiges Zuhause geben. Olaf ist etwa 12 Jahre alt.

Alle 3 Senioren, so unterschiedlich ihre Geschichten sind, teilen nun ein Schicksal, sie sitzen bei uns im Tierheim Trier und warten. Warten auf ihre Besitzer, die nicht kommen werden.

Wir versuchen unser Bestes, ihnen schnellstmöglich neue Zuhause zumindest auf Pflegestellen zu beschaffen und ihnen den Aufenthalt bei uns bis dahin so angenehm wir möglich zu gestalten. In 2 Fällen haben wir auch das Veterinäramt eingeschaltet.

Jella

Jella

Die Cane Corso Mischlingshündin Jella kam über eine Beschlagnahmung zu uns. Sie kannte bei Ankunft noch nicht viel, durfte aber schon einiges bei uns lernen. Mit anderen Hunden kommt sie zurecht, vor allem mit Rüden hat sie keine Probleme. Gesucht wird ein neues Zuhause mit Hundeerfahrung, gerne als Zweithündin zu einem netten Rüden dazu. Wie sie mit Katzen zurechtkommt, wissen wir nicht, das müsste man austesten. Kinder sollten im neuen Zuhause schon etwas größer sein, da sie manchmal etwas polternd und distanzlos daher gebollert kommt.

Alltags- Fähigkeiten, die viele Hunde kennen und können, wie z.B. das alleine bleiben, müssen wahrscheinlich noch geübt werden.

Barney (Vermittlung nicht über das Tierheim Trier)

Barney (Vermittlung nicht über das Tierheim Trier)

Barney sitzt momentan in der Tierpension Tannenhof und wartet dort auf sein neues, endgültiges Zuhause.

Sein Besitzer hat ihn einfach zurückgelassen und Barney wurde ein Fall für das Veterinäramt.

Der vermutlich American Bulldog- Rüde ist anfangs unsicher und zurückhaltend, aber vom Grundwesen her freundlich. Mit seinen Menschen ist er super und ein klasse Zeitgenosse.

Mit anderen Hunde ist er im Umgang etwas grob, kommt mit souveränen Hündinnen aber sehr gut zurecht.

Kontakt: Tierpension Tannenhof, Büdesheimer Straße 23, 54597 Wallersheim, 06558-900315

Apollo

Apollo

Apollo kam mit Hündin Jessy über eine Beschlagnahmung zu uns. Endlich ist er zur Vermittlung frei gegeben und kann nun in ein neues Zuhause umziehen.

Akita- Mix Apollo kommt mit Hündinnen sehr gut zurecht, anfangs ist er etwas ungestüm und lässt Distanz oder Zurückhaltung vermissen. Er lässt sich von ihnen aber auch gut wegschicken, wenn es den Hündinnen zu viel wird. Demnach sollte eine vorhandene Zweithündin im neuen Zuhause auf jeden Fall selbstbewusst sein und wissen, wie man einem aufdringlichen Apollo zu verstehen gibt, dass er anfangs etwas langsam machen sollte. Mit unserer Kangalhündin Riley versteht er sich blendend. Er leibt es, mit ihr über die Wiesen zu toben. Auch mit Jessy, einer älteren, weißen Schäferhündin gab es verhaltensmäßig keine Probleme, er war nur etwas ungestüm und hat sie ab und zu über den Haufen gerannt.

Auch bei Menschen neigt er zur Distanzlosigkeit, wenn man es zulässt, die äußert beispielsweise sich im Anspringen, hier muss Apollo noch lernen, dass das nicht der Hund- Mensch- Nettiquette entspricht. Fremden gegenüber ist er beim Zusammentreffen z.B. an der Leine oder auf der Wiese offen und freundlich, sieht aber seinen Zwinger gegenüber Fremden schon als „Seins“ an. Bei klarer Führung dürfte Besuch im neuen Zuhause aber kein Problem sein.

Apollo liebt es, wenn man ihn bürstet und streichelt, ihn knuddelt und mit ihm kuschelt. Wird ihm etwas zu viel, signalisiert er das gut erkennbar. Beim Fressen neigt er noch dazu, alles in sich hineinzuschlingen, hier wäre ein entsprechender Anti- Schling- Napf oder die mehrmalige Fütterung kleiner Portionen sinnvoll.

Wie es bei ihm mit dem Alleine bleiben klappt, können wir nicht sagen.